Hier der
Zuchtrahmen [A]
mit neun gepflegten und schon verdeckelten
Zellen.
Dies sind von links nach rechts die
Stopfen mit ihren
Näpfchen [A]
1,2,4 und 6 in der oberen und 1,3,5,6,7 in der unteren Reihe.
Die Zellen sind
überbaut worden, weil zu viele
Flugbienen
vorhanden und keine Baugelegenheit
(Mittelwand
oder Leerwabe) angeboten wurde. Das
Wachs
kann aber vorsichtig am Verschultermin entfernt werden - mit
den Fingernägeln vorsichtig abzupfen.
Würde man es allerdings jetzt versuchen, würden die Zellen mit Sicherheit beschädigt werden, da zu diesem Zeitpunkt noch keine die Zelle stabilisierenden Häutchen von Verpuppen der Larven
vorhanden sind. Zudem sind die Larven in der Phase des Verpuppens sehr erschütterungsempfindlich, sie können "absacken" und dabei absterben.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass trotz dem Verbauen vollwertige
Königinnen
schlüpfen. Einige Zeit vor dem Schlupf (nach dem mehrfachen Verpuppen) fangen die Bienen auch
an die Spitzen der Zellen wieder freizulegen. Dadurch können die Königinnen, wie bei einer unverbauten Zelle, frei
schlüpfen,
sich herausnagen.
Es ist auch jeweils deutlich die Zelle unter dem Wachsverbau, sie ist etwas dunkler (rötlicher), zu erkennen. So ist z.B. unter dem Stopfen 8 (obere Reihe) nur Wachsbau, aber keine Zelle.
Nachtrag: Am Verschultermin, den 14. Juni hat sich herausgestellt, dass nur eine Zelle noch in Ordnung war. Die anderen waren abgestorben. Futtersaft war am Zellboden noch
genug vorhanden. Wahrscheinlich sind die Larven abgesackt, z.B. in der erschütterungsempfindlichen Phase durch eine Nachschau. Oder das Verbauen hat sich diesmal doch negativ ausgewirkt.
Also noch einmal eine Zuchtserie machen, umlarven etc...
CCD Colony Collapse Disorder Bienensterben
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CCD ist die Abkürzung für den englischen Begriff Colony Collapse Disorder, übersetzt etwa "Völkerkollaps".
Im Deutschen hat sich hierfür der Begriff Bienensterben etabliert. Es handelt sich um ein erst seit
wenigen Jahren auftretendes Phänomen, das sich hauptsächlich dadurch äußert, dass sich Bienenvölker kahl fliegen, d.h. es verschwinden alle
Flugbienen.
In der Folge stirbt dann auch das Volk.
Als Ursache wird am häufigsten das Zusammenspiel mehrer Faktoren angenommen, wobei fast immer die
Varroamilbe
beteiligt sein soll. Hieraus ergibt sich dann die Formel
"Varroa + x". Vermutungen für diesen weiteren unbekannten
Faktor x sind:
-
Virus-Infektionen [ext. Link],
eventuell auch der in einem
Bericht [ext. Link]
der Fachzeitschrift "Science" erwähnte und 2004 erstmals identifizierte Israeli-Acute-Paralysis-Virus
(IAPV).
-
Pestizide, u.a. in Saatgut-Beizmitteln verwendete, für Insekten hoch gefährliche systemisch wirkende Nervengifte aus der sogenannten Gruppe der
Neonicotinoide.
-
der neu entdeckte Erreger
Nosema ceranae [12].
Hier ist allerdings etwas Skepsis angebracht. Die Forschungen und Veröffentlichungen zu diesem pilzähnlichen einzelligen Parasit wurden
anscheinend - zum großen Teil oder fast ausschließlich? - durch Fördergelder der Agrarchemiefirmen ermöglicht.
-
allgemeine Schwäche oder auch Immunschwäche der Bienenvölker
-
Auswirkungen der Gentechnik im Pflanzenbau
-
unzureichende Nektar- und / oder Pollenversorgung durch Monokulturen
und intensive Landwirtschaft
-
industrielle, nicht mehr artgerechte Haltung der Bienenvölker nur noch als Bestäuber,
speziell in Nordamerika
Ein interessanter Presseartikel "Die Biene, das Geld und der Tod"
aus Die Zeit, Ausgabe Nr. 22 vom 24. Mai 2007, Seiten 39 und 40
beschreibt diesen ganzen Problemkreis, nachdem das teilweise dramatisierende Presseecho im Frühjahr 2007 mit
entsprechendem Weltuntergangsszenario schon weitgehend abgeklungen war.
Vor allem von den Bieneninstituten wurde bisher davon ausgegangen, dass das immer wieder auftretende Bienensterben, zumindest hier in Mitteleuropa, mit auf die
Varroamilbe zurückzuführen ist - wie hoch der Befallsgrad war und wie früh und erfolgreich im Herbst dagegen behandelt wurde - siehe
Spätsommerpflege [A] und auch
"Populationsentwicklung und die daraus resultierende Gefahr".
Inzwischen ist bekannt, dass zur Beizung von Mais-Saatgut verwendete Insektizide, sogar ohne die Beteiligung anderer Faktoren, wie z.B. die Varroamilbe,
die Ursache des Auftretens von Bienensterben sein können.
Siehe hierzu
Bienensterben im Rheintal April/Mai 2008.
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