... und noch später wird dieser sonderbare Reigen zu dritt fortgeführt.
Anmerkungen zu den Wespen und Hornissen am Bienenstand:
Früher wurde das Auftreten dieser Räuber an Bienenständen als schädlich betrachtet und vor
allem die manchmal im August und September auch lästig werdenden Wespen (Deutsche- und Gemeine Wespe) wurden von manchen Imkern bekämpft. Heute weiss
man, dass diese Tiere
einem intakten Bienenvolk überhaupt nichts anhaben können. Dieses ist sehr gut in der Lage sich am
Flugloch
zu verteidigen.
Hornissen treten meist nur einzeln auf. Auch wenn sich diese einzelnen Tiere darauf spezialisiert haben, die eine oder andere Biene als Nahrung für
ihre Brut zu fangen, können sie damit ein
Bienenvolk bestehend aus 10.000 bis 40.000 einzelnen Tieren nicht erkennbar schädigen. Zum Vergleich: Legt man eine mittlere Lebenserwartung
einer Arbeiterin in der Vegetationszeit mit fünf Wochen fest, so liegt
die natürliche Geburts- und Sterberate eines solchen Bienenvolkes
in der Größenordnung von etwa 200 Bienen pro Tag !
Räuberei
[Bild] Spurbiene Kundschafterin
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Bei jedem Bienenvolk ist eine gewisse Anzahl von Bienen, sogenannte Spurbienen, damit beschäftigt nach neuen
Nahrungsquellen zu suchen. Entdeckt eine solche Kundschafterin z.B. einen blühenden Apfelbaum, so nimmt sie Nektar
und
Pollen
als Kost- und Geruchsprobe in den
Stock
mit und tanzt diese Information ihren Stockgenossinnen
(s. Trachttanz, Schwänzeltanz, Rundtanz)
vor. Hierbei muss die Kundschafterin ihre Schwestern
"überzeugen". Dies funktioniert natürlich nur, wenn nicht schon sowieso die
Sammlerinnen
mit einer bestehenden
Tracht
beschäftigt sind.
Es kommt in einer trachtlosen Zeit - besonders im Spätsommer - aber auch vor, dass diese suchenden Bienen andere "Futterquellen" entdecken. Dies können
z.B. schwache, nicht mehr genügend wehrhafte andere Bienenvölker,
Ableger oder Jungvölker
mit ihren Vorräten sein. Auch defekte oder fehlerhaft verschlossene
Bienenkästen (Magazin-
Beuten),
die hierdurch einen weiteren Zugang in's Volk, unabhängig zum bewachten
Flugloch
ermöglichen, kommen als Ursache
in Frage.
In diesen Fällen kommt es schließlich zu einer Räuberei, d.h. die fremden Bienen dringen in das Volk ein und stehlen die
Futtervorräte.
Dramatisch ist der Tatbestand, dass die Räuber dabei auch den Stockgeruch des Opfersvolkes annehmen und
von diesem dann gar nicht mehr als Feinde erkannt und eventuell abgewehrt werden können. Es entsteht ein enormer Bienenflug und die an der
Räuberei beteiligten Bienen haben jetzt gelernt, dass es eine "leichtere Methode" zum Futter sammeln gibt. Oft werden dann
auch noch bisher unbeteiligte Nachbar-Völker mit ausgeraubt und der Imker hat größte Mühe die Situation wieder einigermaßen in den Griff zu bekommen.
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