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31. August: Auf diesem und den nächsten zwei Bildern sollen verschiedene Methoden der
Einfütterung
Winterfutter
Abernten
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Wir Imker "stehlen" den Bienen den Honig, der eigentlich als Vorrat für Notzeiten und für den Winter zur Verfügung
stehen sollte. In der Vegetationszeit belassen wir auch nach einer
Honigernte
immer genug Honig im Volk, damit auch
eine Regen- oder Kälteperiode überbrückt werden kann. In ganz extremen Situationen (war z.B. bis Mitte Mai 2005 der
Fall) wird Blüten- oder Rapshonig zugefüttert.
Anders ist die Situation im Herbst eines Jahres: Die Völker werden normalerweise Mitte bis Ende August abgeerntet und als Ersatz für den
nun fehlenden Wintervorrat wird direkt anschließend eine gesättigte Zuckerlösung, ein Gemisch aus zwei Teilen
Wasser und drei Teilen Zucker, sogenanntes "Zuckerwasser" gefüttert. Die Bienen verarbeiten diesen künstlichen Nektar
genau so wie den natürlichen zu einem honigähnlichen Vorrat, dem sogenannten Winterfutter. Wichtig ist,
dass diese Futtergabe noch bei möglichst warmen Tagestemperaturen erfolgt, da diese zur Fermentierung
(Invertierung) der Zuckerlösung erforderlich ist. Somit ist auch keine (!) Fütterung im kalten Winter mehr möglich.
Pro Volk werden ca. 15 bis 20 kg Zucker benötigt, da dieser Vorrat
in etwa bis zur Kirschblüte des Folgejahres reichen muss. Erst dann entsteht wieder ein Überschuss an hereinkommenden
Nektar. Der
Futter-
Verbrauch eines Bienenvolkes beträgt ohne Brutpflege etwa 400 g pro Monat und steigt im Frühjahr
auf das zehnfache (!) durch die dann wieder einsetzende Anfzucht von Brut an.
Bei der
Auswinterung
wird der Vorrat an Winterfutter
kontrolliert. Gegebenenfalls wird hierbei zwischen den einzelnen Völkern ausgeglichen. Falls ein Überschuss vorhanden
ist, werden diese
"Futterwaben"
entnommen und für die später im Jahr stattfindende Fütterung der
Jungvölker
aufgehoben.
Das Winterfutter hat sogar gegenüber dem Honig den Vorteil, dass es weniger "Ballaststoffe" enthält.
Dies gilt insbesondere
für die dunklen Honigtau-Honige. Die Bienen können beim Überwintern auf dunklem Honig das Problem bekommen, dass sie
witterungsbedingt über Monate nicht ausfliegen und abkoten können - siehe
Reinigungsflug.
Dies kann dann aus Not zum Koten im Bienenstock und
dem anschließenden Putzen (durch andere, noch gesunde Bienen) zur Verbreitung von Krankheitskeimen führen (Nosema, Ruhr). Letztendlich
sind solche Völker dann bei der
Auswinterung
sehr schwach, oder gehen sogar im zeitigen Frühjahr ein.
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gezeigt werden:
Hier wurde ein halbvoller Eimer mit 7 kg Futtersirup verwendet. Als Schwimmer und Aufstiegshilfe wurde einfach Gras genommen. Unter dem Eimer ist eine
Hartpapierplatte mit seitlich etwas Platz zum durchschlüpfen der Bienen eingelegt. Genauso könnte man auch eine Abdeckfolie verwenden und z.B. vorn ca.
2 cm einschlagen. Die ganze in den Eimer passende Futtermenge von 14 kg bei diesem einzargigen
Jungvolk
auf einmal zu geben ist nicht unbedingt sinnvoll, da gerade Invert-Futtersirup bei dieser großen Abnahme- Oberfläche sehr schnell von den Bienen
verarbeitet werden kann, was dann nach eigener Beobachtung die Bienen doch stark zu stressen scheint. Möglicherweise tritt hierbei ein vorübergehender
Enzym-Mangel auf.
Nachtrag: Gras ist als Schwimmer nicht so gut geeignet. Es sind einige Bienen ertrunken! Dr. Liebig hat in seinem Vortrag dagegen gesammelte Flaschenkorken
empfohlen. Für Trinker edler Weine sicher kein Problem ...
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