Auch bei den
  Altvölkern  
  wurde das 
  Flugloch  
  wegen der 
  Räubereigefahr   
  im Herbst bereits mit einem Keil eingeengt. 
  Inzwischen eine Besonderheit: Hier sind noch zwei 
  Drohnen   
  (Bildmitte und weiter unten) zu sehen, erkennbar an der Größe, dem dunkleren und nicht spitz zulaufenden Hinterleib und den viel größeren 
  Facettenaugen [12].
   
  
      Winterfutter 
      Abernten
       [Bild]       Einfüttern
       [Bild]       [Bild]               [schließen]
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      Wir Imker "stehlen" den Bienen den Honig, der eigentlich als Vorrat für Notzeiten und für den Winter zur Verfügung 
      stehen sollte. In der Vegetationszeit belassen wir auch nach einer 
      Honigernte
      immer genug Honig im Volk, damit auch
      eine Regen- oder Kälteperiode überbrückt werden kann. In ganz extremen Situationen (war z.B. bis Mitte Mai 2005 der 
      Fall) wird Blüten- oder Rapshonig zugefüttert. 
      Anders ist die Situation im Herbst eines Jahres: Die Völker werden normalerweise Mitte bis Ende August abgeerntet und als Ersatz für den
      nun fehlenden Wintervorrat wird direkt anschließend eine gesättigte Zuckerlösung, ein Gemisch aus zwei Teilen 
      Wasser und drei Teilen Zucker, sogenanntes "Zuckerwasser" gefüttert. Die Bienen verarbeiten diesen künstlichen Nektar
      genau so wie den natürlichen zu einem honigähnlichen Vorrat, dem sogenannten Winterfutter. Wichtig ist, 
      dass diese Futtergabe noch bei möglichst warmen Tagestemperaturen erfolgt, da diese zur Fermentierung
      (Invertierung) der Zuckerlösung erforderlich ist. Somit ist auch keine (!) Fütterung im kalten Winter mehr möglich. 
      Pro Volk werden ca. 15 bis 20 kg Zucker benötigt, da dieser Vorrat
      in etwa bis zur Kirschblüte des Folgejahres reichen muss. Erst dann entsteht wieder ein Überschuss an hereinkommenden
      Nektar. Der 
      Futter-
      Verbrauch eines Bienenvolkes beträgt ohne Brutpflege etwa 400 g pro Monat und steigt im Frühjahr
      auf das zehnfache (!) durch die dann wieder einsetzende Anfzucht von Brut an. 
      Bei der 
      Auswinterung
      wird der Vorrat an Winterfutter
      kontrolliert. Gegebenenfalls wird hierbei zwischen den einzelnen Völkern ausgeglichen. Falls ein Überschuss vorhanden
      ist, werden diese
      "Futterwaben"
      entnommen und für die später im Jahr stattfindende Fütterung der
      Jungvölker
      aufgehoben. 
      Das Winterfutter hat sogar gegenüber dem Honig den Vorteil, dass es weniger "Ballaststoffe" enthält. 
      Dies gilt insbesondere 
      für die dunklen Honigtau-Honige. Die Bienen können beim Überwintern auf dunklem Honig das Problem bekommen, dass sie
      witterungsbedingt über Monate nicht ausfliegen und abkoten können - siehe
      Reinigungsflug.
      Dies kann dann aus Not zum Koten im Bienenstock und
      dem anschließenden Putzen (durch andere, noch gesunde Bienen) zur Verbreitung von Krankheitskeimen führen (Nosema, Ruhr). Letztendlich
      sind solche Völker dann bei der 
      Auswinterung
      sehr schwach, oder gehen sogar im zeitigen Frühjahr ein.
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