26. August: Wir haben lange gewartet, aber das für August zu kühle Regenwetter hat sich nicht geändert. Deshalb wurden vor ein paar wenigen Tagen
die Bienenvölker
abgeerntet
und gestern die MoT-Behandlung gegen die
Varroa-Milbe
Varroamilbe
[Bild] und
Bild [12]
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Varroose
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Parasit der Honigbiene. Die Vermehrung findet in der
verdeckelten
Bienenbrut statt. Dieser Parasit stammt ursprünglich aus Asien (Östliche Honigbiene) und hat sich inzwischen (seit 1979 in Deutschland) weltweit verbreitet.
Zur Biologie siehe bei
Varroose [1] (früher Varroatose genannt).
Populationsentwicklung und die daraus resultierende Gefahr:
Ausgehend von einem niedrigen Startwert1 steigt die Populationskurve der
Varroamilbe über die gesamte Zeit, in der Bienenbrut vorhanden ist, immer weiter, exponentiell2 an. Dagegen erreicht die Anzahl der
Bienen-Brutzellen
zur Sonnenwende ihr Maximum und nimmt dann kontinuierlich ab. Somit wird das Verhältnis
Milben zu Brutzellen ab Jahresmitte laufend ungünstiger. Dies kann nur durch eine Behandlung gegen die Milbe unterbrochen werden,
z.B. mit der in die gedeckelten
Brutzellen
hinein wirkenden
Ameisensäure
nach der
MoT-Methode [A].
Weiter kommt erschwerend hinzu, dass ab September aus der Brut Winterbienen entstehen. Diese können nur optimal aufgewachsen und nicht schon als Larve
durch den Parasit geschwächt, den kommenden Winter überstehen.
1Ein möglichst niedriger Startwert im Frühjahr hängt von einer im Winter durchgeführten Behandlung gegen die Varroa, z.B. mit der
Oxalsäure
ab.
2Die Vermehrungsrate der Varroa liegt bei etwa Faktor 2 in drei Wochen.
Aus dem vorher Gesagten ergibt sich die dringende Notwendigkeit die Bienenvölker jedes Jahr ausreichend gegen die Varroose zu behandeln. Eine Ausrottung
des aus Asien eingeschleppten Brutparasits ist leider nicht möglich. Zudem haben unsere heimischen Honigbienen
(europäische
Rassen
der
Westlichen Honigbiene [12]),
im Gegensatz zu tropischen Bienenarten und -Rassen, leider keine bis jetzt
erkennbaren Erbanlagen,
die erfolgreich durch Züchtung zu einem Gleichgewicht zwischen Parasit und Wirt führen könnten.
Spektakulär wurde im Frühjahr 2007 in den Medien das Thema
Bienensterben (CCD)
behandelt. Es scheint häufig im Zusammenhang mit der Milbe zu stehen und tritt seit etwa 2002 immer wieder in Europa und neuerdings
auch in Nordamerika auf.
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gestartet. Gestern lag die Tageshöchsttemperatur nur bei 17ºC, heute immerhin bei 22ºC. Wie zu sehen ist,
sind nach etwa einem Tag die 50 ml
AS
zwar bereits aus der Tropfflasche herausgelaufen, aber der Weichfaserplatten-Docht ist noch sehr feucht.
Besonderheiten und Hinweis:
1. Das
Absperrgitter
unter dem Docht dient als plane Unterlage. dies ist deshalb erforderlich, weil der Docht nicht direkt auf die
Rähmchen
gelegt wurde, sondern ein Abstand (hochkant untergelegte Dachlattenleisten) zur noch in der oberen, zweiten
Zarge
vorhandenen
Brut
sein sollte.
Ohne diese
Kunststoffgitter wäre die Gefahr bestanden, dass sich die feuchte Weichfaserplatte durchbiegt und dann ggf. die Tropfflasche zu schnell ausläuft.
2. Der Flaschenhalter ist nicht der übliche Holzklotz mit Bohrung (s.
anderes Bild),
sondern ein Gestell. Dies hat den Vorteil, dass das Holz nicht so stark die
Ameisensäure aufnehmen/aufsaugen kann. Zudem ist diese Konstruktion wesentlich stabiler gegen ein Umkippen.
3. Es ist ganz wichtig, dass zwischen dem
Abernten,
MoT-Behandlung und
Auffüttern
nur wenige Tage vergehen. Wenn die Bienenvölker in dieser Zeit zu lange
ohne reichliche Futtervorräte sind, fangen sie an die Altbienen (kurzlebige Sommerbienen) abzutreiben! Diese werden aber noch für die Verarbeitung
des Futters bei der Einfütterung gebraucht.
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