© Imkerei Mikley - Album: 060806
Spätsommerpflege 2006
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26. August: Wir haben lange gewartet, aber das für August zu kühle Regenwetter hat sich nicht geändert. Deshalb wurden vor ein paar wenigen Tagen die Bienenvölker abgeerntet und gestern die MoT-Behandlung gegen die Varroa-Milbe gestartet. Gestern lag die Tageshöchsttemperatur nur bei 17ºC, heute immerhin bei 22ºC. Wie zu sehen ist, sind nach etwa einem Tag die 50 ml AS zwar bereits aus der Tropfflasche herausgelaufen, aber der Weichfaserplatten-Docht ist noch sehr feucht.

Besonderheiten und Hinweis:
1. Das Absperrgitter unter dem Docht dient als plane Unterlage. dies ist deshalb erforderlich, weil der Docht nicht direkt auf die Rähmchen gelegt wurde, sondern ein Abstand (hochkant untergelegte Dachlattenleisten) zur noch in der oberen, zweiten Zarge vorhandenen Brut sein sollte. Ohne diese Kunststoffgitter wäre die Gefahr bestanden, dass sich die feuchte Weichfaserplatte durchbiegt und dann ggf. die Tropfflasche zu schnell ausläuft.
2. Der Flaschenhalter ist nicht der übliche Holzklotz mit Bohrung (s. anderes Bild), sondern ein Gestell. Dies hat den Vorteil, dass das Holz nicht so stark die Ameisensäure aufnehmen/aufsaugen kann. Zudem ist diese Konstruktion wesentlich stabiler gegen ein Umkippen.
3. Es ist ganz wichtig, dass zwischen dem Abernten, MoT-Behandlung und Auffüttern nur wenige Tage vergehen. Wenn die Bienenvölker in dieser Zeit zu lange ohne reichliche Futtervorräte sind, fangen sie an die Altbienen (kurzlebige Sommerbienen) abzutreiben! Diese werden aber noch für die Verarbeitung des Futters bei der Einfütterung gebraucht.

Tracht
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Es blühen für die Bienen attraktive Pflanzen oder der Wald honigt. Wenn hierbei von den Bienen Mengen gesammelt werden, die über dem Eigenbedarf liegen, wird von einer Blüten- oder Honigtau-Tracht gesprochen. Der Eigenbedarf eines Bienenvolks liegt über 100 kg1 Nektar oder Honigtau im Jahr. Das meiste davon wird allein zum Wärmen des Brutnestes verbraucht, s. Brutnesttemperatur. Der Bedarf an Pollen (Eiweiß) für die Aufzucht der Brut liegt bei etwa 25 kg.

Der bei einer Tracht entstehende Überschuß an Nektar oder Honigtau wird von den Bienen immer über dem Brutnest eingelagert. Hierbei findet eine Weiterverarbeitung statt, bei der durch Verdunstung laufend Wasser entzogen wird und bei der der Zuckeranteil durch Enzyme und Fermente der Biene in die Einfachzucker Glucose und Fructose aufgespalten (invertiert) wird. Ist der Wasseranteil des inzwischen entstandenen Honigs auf einen Wert unter 20% gesunken, so ist der Honig "reif". Dies bedeutet, dass keine Gärfähigkeit mehr vorhanden ist. Die Bienen fangen jetzt an, die einzelnen "Honigtöpfchen" (Zellen) mit einer Wachsschicht zu verschließen (zu verdeckeln). In "schlechtere Zeiten", wie z.B. einer Regenperiode oder keiner Tracht, wird dann auf diese Vorräte zurückgegriffen.
Auch überschüssiger Pollen wird eingelagert, aber im Gegensatz zum Honig immer nur neben der Brut (die Randwaben des Brutnestes) und auch nur in deutlich kleinerem Umfang.

1Beim Eigenverbrauch gibt es sehr unterschiedliche Betrachtungsweisen. So wird in der Literatur teilweise ein Wert von bis zu 300 kg (!) pro Jahr angenommen. Auf der anderen Seite wissen wir Imker, dass ein Bienenvolk im Februar / März, wenn es schon recht stark brütet, etwa 4 bis 5 kg Winterfutter pro Monat verbraucht. Daraus würden sich grob abgeschätzt 50 bis 60 kg (im Winter weniger, im Sommer noch mehr) ergeben. Hinzu kommt, dass Honig (oder Winterfutter) etwa dreimal soviel Zuckeranteile wie Nektar oder Honigtau enthält, d.h. von den Bienen um diesen Faktor reduziert, bzw. eingedickt wurde.

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