26. August: Wir haben lange gewartet, aber das für August zu kühle Regenwetter hat sich nicht geändert. Deshalb wurden vor ein paar wenigen Tagen
die Bienenvölker
abgeerntet
und gestern die MoT-Behandlung gegen die
Varroa-Milbe
gestartet. Gestern lag die Tageshöchsttemperatur nur bei 17ºC, heute immerhin bei 22ºC. Wie zu sehen ist,
sind nach etwa einem Tag die 50 ml
AS
Ameisensäure
[Bild] Milchsäure Oxalsäure organische Säuren
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Diese drei organischen Säuren werden zur sogenannten alternativen Behandlung der Bienenvölker gegen den Parasit, die
Varroamilbe
eingesetzt.
Alternativ soll heißen, dass alle drei Säuren natürlich vorkommen, z.B. die
Ameisensäure [12]
und hauptsächlich Salze der
Oxalsäure [12]
im Stoffwechsel von Tieren und Menschen
und die
Milchsäure [12]
in Milchprodukten. Ameisensäure kommt auch natürlich im Kastanienhonig vor und Oxalsäureverbindungen in manchen Pflanzen, z.B.
dem Rhabarber. Damit ist bei richtiger Anwendung der Säuren jegliche Rückstandsproblematik, wie sie teilweise bei der
Behandlung mit Medikamenten auftreten kann (und schon aufgetreten ist !) ausgeschlossen.
Richtige Anwendung heißt generell: Erst nach der Saison und dem
Abernten.
Die Problematik fast aller sonstigen (nicht auf diesen Säuren basierenden) Varroa- Medikamente liegt in ihrer Eigenschaft, fettlöslich zu sein.
Ein wesentlicher Bestandteil des
Bienenwachses
ist chemisch gesehen Fett. Somit können sich darin diese Medikamente und deren
Abbauprodukte über die Zeit (die wiederkehrenden jährlich notwendigen Behandlungen) stark anreichern. Bei einer entsprechend hohen Konzentration
können die Rückstände aus dem Wachs schließlich auch im Honig nachgewiesen werden - siehe auch
"Wiederverwendung von Bienenwachs".
Die drei hier verwendeten Säuren sind nicht fett-, sondern nur wasserlöslich und können sich dadurch nicht im Bienenwachs anreichern.
Die verschiedenen Behandungsmethoden mit den Säuren werden im Detail unter
[8]
beschrieben und
hier
gibt's Ergebnisse einer Ameisensäurebehandlung nach der MoT-Methode.
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zwar bereits aus der Tropfflasche herausgelaufen, aber der Weichfaserplatten-Docht ist noch sehr feucht.
Besonderheiten und Hinweis:
1. Das
Absperrgitter
unter dem Docht dient als plane Unterlage. dies ist deshalb erforderlich, weil der Docht nicht direkt auf die
Rähmchen
gelegt wurde, sondern ein Abstand (hochkant untergelegte Dachlattenleisten) zur noch in der oberen, zweiten
Zarge
vorhandenen
Brut
sein sollte.
Ohne diese
Kunststoffgitter wäre die Gefahr bestanden, dass sich die feuchte Weichfaserplatte durchbiegt und dann ggf. die Tropfflasche zu schnell ausläuft.
2. Der Flaschenhalter ist nicht der übliche Holzklotz mit Bohrung (s.
anderes Bild),
sondern ein Gestell. Dies hat den Vorteil, dass das Holz nicht so stark die
Ameisensäure aufnehmen/aufsaugen kann. Zudem ist diese Konstruktion wesentlich stabiler gegen ein Umkippen.
3. Es ist ganz wichtig, dass zwischen dem
Abernten,
MoT-Behandlung und
Auffüttern
nur wenige Tage vergehen. Wenn die Bienenvölker in dieser Zeit zu lange
ohne reichliche Futtervorräte sind, fangen sie an die Altbienen (kurzlebige Sommerbienen) abzutreiben! Diese werden aber noch für die Verarbeitung
des Futters bei der Einfütterung gebraucht.
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