3. Juli: Wir stehen wieder, wie auch die vergangenen Jahre, an unserem
Wanderplatz
im Schwäbischen Wald.
Dies ist schon das vierte Jahr in Folge, dass der Wald honigt - für uns Imker erfreulich, aber aus den Erfahrungen vieler Jahre relativ ungewöhnlich.
Allerdings hat sich nun "pünktlich" zum 1. Juli der
Melezitosehonig
"gemeldet". Wenn dieser nicht sehr früh (Besonderheit: vor dem
Verdeckeln!)
geerntet wird, kann er nur noch sehr schlecht aus den Waben heraus geschleudert werden.
So haben wir zur Sicherheit den gesamten
Honigraum
abgeerntet und unter diesen erschwerten Bedingung geschleudert, mit etwa 70% Erfolg. Obwohl die
Waben zum großen Teil noch nicht verdeckelt waren, liegt der Wassergehalt, mit den Refraktometer gemessen, nur bei 16,5 % - ein hervorragender Wert!
Dieser
Waldhonig
ist übrigens in keiner Weise minderwertig.
Nachschaffung Nachschaffungszelle
[Bild] Stille Umweiselung
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Als Nachschaffung wird ein Zustand des Bienenvolkes bezeichnet, bei dem die Königin verloren gegangen ist, aber noch deren
Brut vorhanden ist. Die Bienen bauen mehrere Brutzellen mit jungen Larven oder
Stiften
zu
Weiselzellen
um. Im Gegensatz zu den sonst vorkommenden
Schwarmzellen
befinden sich die Nachschaffungszellen mitten auf der Brutwabe. Schwarmzellen werden dagegen immer an den Ober- oder Unterleisten
der
Rähmchen
gebaut.
Schließlich gibt es noch einen dritten Grund für das Vorhandensein von Weiselzellen, die sogenannte Stille Umweiselung. Diese dient dem Zweck,
eine alte Königin durch eine junge zu ersetzen. Hierbei darf die bisherige Königin sogar noch weiter Eier legen, bis die junge Königin geschlüpft, begattet
und in Eilage ist. Danach wird die alte Königin von den Bienen vernachlässigt und stirbt schließlich. Das Stille Umweiseln kann man an zwei Kriterien erkennen:
1. nur eine Zelle, wie bei der Nachschaffung mitten auf der Brutwabe
2. die alte Königin ist noch vorhanden und legt weiter
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