© Imkerei Mikley - Album: 060707
Tagebuch Juli 2006
[anderes Album]       [Startseite]

[weitere Bilder]

index pictureindex picture
index pictureindex picture
index pictureindex picture
index pictureindex picture
index pictureindex picture 
[weitere Bilder]
[anderes Album]     [Startseite]
     ***             [älteres Album][jüngeres Album]       [nächstes Bild]

3. Juli: Wir stehen wieder, wie auch die vergangenen Jahre, an unserem Wanderplatz im Schwäbischen Wald. Dies ist schon das vierte Jahr in Folge, dass der Wald honigt - für uns Imker erfreulich, aber aus den Erfahrungen vieler Jahre relativ ungewöhnlich. Allerdings hat sich nun "pünktlich" zum 1. Juli der Melezitosehonig "gemeldet". Wenn dieser nicht sehr früh (Besonderheit: vor dem Verdeckeln!) geerntet wird, kann er nur noch sehr schlecht aus den Waben heraus geschleudert werden.
So haben wir zur Sicherheit den gesamten Honigraum abgeerntet und unter diesen erschwerten Bedingung geschleudert, mit etwa 70% Erfolg. Obwohl die Waben zum großen Teil noch nicht verdeckelt waren, liegt der Wassergehalt, mit den Refraktometer gemessen, nur bei 16,5 % - ein hervorragender Wert!
Dieser Waldhonig ist übrigens in keiner Weise minderwertig.

CCD
Colony Collapse Disorder
Bienensterben
[schließen]

CCD ist die Abkürzung für den englischen Begriff Colony Collapse Disorder, übersetzt etwa "Völkerkollaps". Im Deutschen hat sich hierfür der Begriff Bienensterben etabliert. Es handelt sich um ein erst seit wenigen Jahren auftretendes Phänomen, das sich hauptsächlich dadurch äußert, dass sich Bienenvölker kahl fliegen, d.h. es verschwinden alle Flugbienen. In der Folge stirbt dann auch das Volk.
Als Ursache wird am häufigsten das Zusammenspiel mehrer Faktoren angenommen, wobei fast immer die Varroamilbe beteiligt sein soll. Hieraus ergibt sich dann die Formel "Varroa + x". Vermutungen für diesen weiteren unbekannten Faktor x sind:

  • Virus-Infektionen [ext. Link], eventuell auch der in einem Bericht [ext. Link] der Fachzeitschrift "Science" erwähnte und 2004 erstmals identifizierte Israeli-Acute-Paralysis-Virus (IAPV).
  • Pestizide, u.a. in Saatgut-Beizmitteln verwendete, für Insekten hoch gefährliche systemisch wirkende Nervengifte aus der sogenannten Gruppe der Neonicotinoide.
  • der neu entdeckte Erreger Nosema ceranae [12]. Hier ist allerdings etwas Skepsis angebracht. Die Forschungen und Veröffentlichungen zu diesem pilzähnlichen einzelligen Parasit wurden anscheinend - zum großen Teil oder fast ausschließlich? - durch Fördergelder der Agrarchemiefirmen ermöglicht.
  • allgemeine Schwäche oder auch Immunschwäche der Bienenvölker
  • Auswirkungen der Gentechnik im Pflanzenbau
  • unzureichende Nektar- und / oder Pollenversorgung durch Monokulturen und intensive Landwirtschaft
  • industrielle, nicht mehr artgerechte Haltung der Bienenvölker nur noch als Bestäuber, speziell in Nordamerika

Ein interessanter Presseartikel "Die Biene, das Geld und der Tod" aus Die Zeit, Ausgabe Nr. 22 vom 24. Mai 2007, Seiten 39 und 40 beschreibt diesen ganzen Problemkreis, nachdem das teilweise dramatisierende Presseecho im Frühjahr 2007 mit entsprechendem Weltuntergangsszenario schon weitgehend abgeklungen war.

Vor allem von den Bieneninstituten wurde bisher davon ausgegangen, dass das immer wieder auftretende Bienensterben, zumindest hier in Mitteleuropa, mit auf die Varroamilbe zurückzuführen ist - wie hoch der Befallsgrad war und wie früh und erfolgreich im Herbst dagegen behandelt wurde - siehe Spätsommerpflege [A] und auch "Populationsentwicklung und die daraus resultierende Gefahr".

Inzwischen ist bekannt, dass zur Beizung von Mais-Saatgut verwendete Insektizide, sogar ohne die Beteiligung anderer Faktoren, wie z.B. die Varroamilbe, die Ursache des Auftretens von Bienensterben sein können. Siehe hierzu Bienensterben im Rheintal April/Mai 2008.

big picture
[Kontakt]         [Impressum]         [Datenschutz]
?>