3. Juli: Wir stehen wieder, wie auch die vergangenen Jahre, an unserem
Wanderplatz
im Schwäbischen Wald.
Dies ist schon das vierte Jahr in Folge, dass der Wald honigt - für uns Imker erfreulich, aber aus den Erfahrungen vieler Jahre relativ ungewöhnlich.
Allerdings hat sich nun "pünktlich" zum 1. Juli der
Melezitosehonig
"gemeldet". Wenn dieser nicht sehr früh (Besonderheit: vor dem
Verdeckeln!)
geerntet wird, kann er nur noch sehr schlecht aus den Waben heraus geschleudert werden.
So haben wir zur Sicherheit den gesamten
Honigraum
abgeerntet und unter diesen erschwerten Bedingung geschleudert, mit etwa 70% Erfolg. Obwohl die
Waben zum großen Teil noch nicht verdeckelt waren, liegt der Wassergehalt, mit den Refraktometer gemessen, nur bei 16,5 % - ein hervorragender Wert!
Dieser
Waldhonig
ist übrigens in keiner Weise minderwertig.
Ameisensäure
[Bild] Milchsäure Oxalsäure organische Säuren
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Diese drei organischen Säuren werden zur sogenannten alternativen Behandlung der Bienenvölker gegen den Parasit, die
Varroamilbe
eingesetzt.
Alternativ soll heißen, dass alle drei Säuren natürlich vorkommen, z.B. die
Ameisensäure [12]
und hauptsächlich Salze der
Oxalsäure [12]
im Stoffwechsel von Tieren und Menschen
und die
Milchsäure [12]
in Milchprodukten. Ameisensäure kommt auch natürlich im Kastanienhonig vor und Oxalsäureverbindungen in manchen Pflanzen, z.B.
dem Rhabarber. Damit ist bei richtiger Anwendung der Säuren jegliche Rückstandsproblematik, wie sie teilweise bei der
Behandlung mit Medikamenten auftreten kann (und schon aufgetreten ist !) ausgeschlossen.
Richtige Anwendung heißt generell: Erst nach der Saison und dem
Abernten.
Die Problematik fast aller sonstigen (nicht auf diesen Säuren basierenden) Varroa- Medikamente liegt in ihrer Eigenschaft, fettlöslich zu sein.
Ein wesentlicher Bestandteil des
Bienenwachses
ist chemisch gesehen Fett. Somit können sich darin diese Medikamente und deren
Abbauprodukte über die Zeit (die wiederkehrenden jährlich notwendigen Behandlungen) stark anreichern. Bei einer entsprechend hohen Konzentration
können die Rückstände aus dem Wachs schließlich auch im Honig nachgewiesen werden - siehe auch
"Wiederverwendung von Bienenwachs".
Die drei hier verwendeten Säuren sind nicht fett-, sondern nur wasserlöslich und können sich dadurch nicht im Bienenwachs anreichern.
Die verschiedenen Behandungsmethoden mit den Säuren werden im Detail unter
[8]
beschrieben und
hier
gibt's Ergebnisse einer Ameisensäurebehandlung nach der MoT-Methode.
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