Hier eine der bis maximal zwei Tage alten Maden, die gerade umgebettete wurden.
Hieraus entwickeln sich dann in den nächsten 11 Tagen vollwertige junge
Königinen. Hierzu werden alle Stopfen senkrecht gestellt und der Zuchtrahmen in ein
entsprechend vorbereitetes
weiselloses
Bienenvolk, ohne offene Brut eingehängt.
Ist in diesem Volk noch offene
Brut
vorhanden, so besteht die Gefahr,
dass die Bienen daraus Königinnenzellen ziehen. Dies führt dann dazu, dass die Larven des Rahmens gar nicht oder nur sehr schlecht (nur wenige) angenommen werden. Zudem wären
die Larven dieser sogenannten Nachschaffungszellen mit großer Wahrscheinlichkeit älter. Königinnen daraus würden also
auch früher schlüpfen und ihre Konkurrentinnen aus dem Zuchtrahmen umbringen. Die Larven des Zuchtrahmens sind dagegen annähernd gleich alt und werden zehn Tage später (ein Tag vor dem Schlupf)
einzeln auf neu gebildete
Ableger
verteilt oder zum Schlüpfen gekäfigt. Dies kann man
im Album
Tagebuch Juni 2006
sehen.
Bienenrasse
Apis mellifera Bienenarten Dunkle Biene Bruder Adam Buckfast
[Bild]
Carnica
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Es gibt weltweit neun1 Arten der Gattung der
Honigbienen [12] (Apis).
Acht davon kommen ausschließlich in Asien vor, z.B. die
Östliche Honigbiene (Apis cerana).
So bleibt noch die Westliche Honigbiene (Apis mellifera) aus ihrem Verbreitungsgebiet Afrika und Europa übrig,
die wegen ihres guten Honigertrags inzwischen weltweit von Imkern gehalten wird.
Eine Unterart von ihr, die Dunkle Europäische Biene
(Apis mellifera mellifera) hatte ursprünglich nach der letzten Eiszeit, ausgehend vom Mittelmeerraum Nordafrikas, weite Teile Europas besiedelt.
Hier in Deutschland, vor allem in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde diese Unterart durch eine andere aus dem Alpenraum,
die Carnica (Kärntner Biene) in der Imkerei ersetzt.
Durch Auslese und Zuchtprogramme wurden schließlich besondere Eigenschaften dieser Biene verbessert, insbesondere Sanftmütigkeit und
Honigertrag.
Auch wegen dieser "Bearbeitung" der Unterarten der Apis mellifera wird allgemein nicht von Unterarten, sondern von
Bienenrassen [12]
gesprochen. Innerhalb der Rassen wird dann wiederum von Linien (Linienzucht) gesprochen. So gibt es z.B. eine nach dem Züchter Guido Sklenar
(1871-1953) bezeichnete
Carnica-Linie.
Parallel zur Einführung der Carnica in Deutschland gab es in der 20er Jahren des vorherigen Jahrhunderts ein großes
Bienensterben
auf den Englischen Inseln, ausgelöst durch eine
Tracheenmilbe [12]
und/oder
Bienenviren.
Dies führte dazu, daß ein Mönch, Bruder Adam in
einem südenglischen Kloster ein bisher weltweit einmaliges Zuchtprogramm zu einer neuen, in Bezug auf die Krankheit unempfindlichen Biene begann.
Durch Kreuzungen verschiedener
Rassen aus dem Mittelmeerraum, Rückkreuzungen und
jahrzehntelange strenge Auslese entstand eine neue stabile (erbfeste) Bienenrasse, die nach dem Kloster benannte
Buckfast.
Diese Rasse hat insbesondere durch ihre
Schwarmträgheit
und
Volksstärke
(guter Honigertrag) in den letzten Jahren immer mehr Anhänger, auch hier in
Deutschland gefunden. Glücklicherweise gibt es bei (ungewollten) "Verkreuzungen" mit der Carnica keine allzu großen Aufspaltungen der Eigenschaften z.B. in Richtung
"Stechlust", so daß beide Rassen "friedlich" nebeneinander gehalten werden können. Wichtig zu wissen ist allerdings, daß die Buckfast nicht ganz
so tolerant auf (selbst kleine) Haltungsfehler des Imkers reagiert. So kann z.B. wesentlich leichter eine
Räuberei
unter den einzelnen Völkern
entstehen.
Wie schon erwähnt, wird weltweit fast ausschließlich mit der Apis mellifera geimkert. In Nordamerika ist
z.B. die Italienische Biene (Apis mellifera ligustica) stark verbreitet.
1 Nach einer Veröffentlichung von Engel, M.S. (1999) könnte es sein, dass zwei der asiatischen Honigbienenarten zu Unterarten
(Rassen) der Arten Apis cerana und Apis dorsata zurückgestuft werden.
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