Ein Detail: Das rechte Volk hat noch einen Zwischenboden (über der ersten
Zarge) mit extra
Flugloch.
Zur
Schwarmverhinderung wurde vor mehr als 10 Tagen
ein sogenannter Flugling gebildet. Das heißt: Im oberen Teil befindet sich die "alte" Königin mit vielen
Jungbienen, aber keinen
Flugbienen. In der unteren Zarge dagegen sind die Flugbienen (unten ist das alte Flugloch) mit einer jetzt
wahrscheinlich geschlüpften
Weiselzelle. Beide Volksteile werden jetzt wieder zurückvereinigt, da der Schwarmtrieb nach dieser Zeit abgeklungen
ist. Hierzu wird einfach der Zwischenboden entfernt und die untere Zarge ganz nach oben gesetzt, weil hier der
meiste, in der Zwischenzeit gesammelte Honig 'drin ist. Das Volk
wird sich in den nächsten Wochen, wenn feststeht, ob die junge Königin vollwertig (in Eilage) ist, oder nicht, für eine
der beiden Königinnen entscheiden. Genau so, würde es auch bei einer "stillen Umweiselung" ablaufen (so die Theorie).
Kritisch ist hierbei, dass jetzt ein Ortswechsel passiert und die junge Königin eventuell schon Orientierungsflüge
unternommen hat ...
Winterfutter
Abernten
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Wir Imker "stehlen" den Bienen den Honig, der eigentlich als Vorrat für Notzeiten und für den Winter zur Verfügung
stehen sollte. In der Vegetationszeit belassen wir auch nach einer
Honigernte
immer genug Honig im Volk, damit auch
eine Regen- oder Kälteperiode überbrückt werden kann. In ganz extremen Situationen (war z.B. bis Mitte Mai 2005 der
Fall) wird Blüten- oder Rapshonig zugefüttert.
Anders ist die Situation im Herbst eines Jahres: Die Völker werden normalerweise Mitte bis Ende August abgeerntet und als Ersatz für den
nun fehlenden Wintervorrat wird direkt anschließend eine gesättigte Zuckerlösung, ein Gemisch aus zwei Teilen
Wasser und drei Teilen Zucker, sogenanntes "Zuckerwasser" gefüttert. Die Bienen verarbeiten diesen künstlichen Nektar
genau so wie den natürlichen zu einem honigähnlichen Vorrat, dem sogenannten Winterfutter. Wichtig ist,
dass diese Futtergabe noch bei möglichst warmen Tagestemperaturen erfolgt, da diese zur Fermentierung
(Invertierung) der Zuckerlösung erforderlich ist. Somit ist auch keine (!) Fütterung im kalten Winter mehr möglich.
Pro Volk werden ca. 15 bis 20 kg Zucker benötigt, da dieser Vorrat
in etwa bis zur Kirschblüte des Folgejahres reichen muss. Erst dann entsteht wieder ein Überschuss an hereinkommenden
Nektar. Der
Futter-
Verbrauch eines Bienenvolkes beträgt ohne Brutpflege etwa 400 g pro Monat und steigt im Frühjahr
auf das zehnfache (!) durch die dann wieder einsetzende Anfzucht von Brut an.
Bei der
Auswinterung
wird der Vorrat an Winterfutter
kontrolliert. Gegebenenfalls wird hierbei zwischen den einzelnen Völkern ausgeglichen. Falls ein Überschuss vorhanden
ist, werden diese
"Futterwaben"
entnommen und für die später im Jahr stattfindende Fütterung der
Jungvölker
aufgehoben.
Das Winterfutter hat sogar gegenüber dem Honig den Vorteil, dass es weniger "Ballaststoffe" enthält.
Dies gilt insbesondere
für die dunklen Honigtau-Honige. Die Bienen können beim Überwintern auf dunklem Honig das Problem bekommen, dass sie
witterungsbedingt über Monate nicht ausfliegen und abkoten können - siehe
Reinigungsflug.
Dies kann dann aus Not zum Koten im Bienenstock und
dem anschließenden Putzen (durch andere, noch gesunde Bienen) zur Verbreitung von Krankheitskeimen führen (Nosema, Ruhr). Letztendlich
sind solche Völker dann bei der
Auswinterung
sehr schwach, oder gehen sogar im zeitigen Frühjahr ein.
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